Der Verpflegungssatz im Hartz-4-Regelbedarf – wie hoch ist er?

Wichtig! Zum 1. Januar 2023 wurde in Deutschland das Bürger­geld eingeführt, welches Hartz 4 ersetzt. Hier finden Sie weitere Informationen zum Bürgergeld.

Das Wichtigste zum Verpflegungssatz in Kürze

Was ist der Verpflegungssatz?

Innerhalb des Hartz-4-Regelsatzes meint der Verpflegungssatz den Teil des Tagessatzes, welcher für die Verpflegung eingeplant ist.

Wo ist der Unterschied zwischen Tagessatz und Verpflegungssatz?

Sowohl “Tagessatz” als auch “Verpflegungssatz” sind umgangssprachliche Begriffe, die den Regelsatz bezeichnen.

Wie hoch ist der Verpflegungssatz?

Heruntergebrochen auf den Tag beträgt der Verpflegungssatz etwa 5,31 Euro.

Wie sich der Regelsatz zusammensetzt

Der Verpflegungssatz beinhaltet Nahrung und alkoholfreie Getränke
Der Verpflegungssatz beinhaltet Nahrung und alkoholfreie Getränke

Im Zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II) ist an erster Stelle notiert, dass die Grundsicherung ein Leben in Würde garantieren soll. Auch Artikel 1 des Grundgesetzes umfasst als Credo die Unantastbarkeit der menschlichen Würde.

Dafür müssen natürlich zuvorderst die Grundbedürfnisse abgedeckt sein. Dementsprechend beinhaltet der Regelbedarf – also das monatliche Geld, welches das Existenzminimum sichert – auch einen prozentualen Verpflegungssatz, welcher für Nahrung und Getränke vorgesehen ist.

Das Arbeitslosengeld 2 ist eine Sozialleistung und beläuft sich momentan für Alleinstehende und Alleinerziehende auf einen monatlichen Regelsatz von 449 Euro.

Diese 449 Euro Regelsatz sind quasi das Mindeste, was einer förderungsberechtigten Person – alleinstehend oder alleinerziehend – monatlich an Arbeitslosengeld 2 zusteht. Lebt die Person in einer Bedarfsgemeinschaft, dann beläuft sich der Regelsatz auf 404 Euro.

In den meisten Fällen von ALG-2-Bezug bleibt es jedoch nicht bei diesem Satz allein. Der Regelbedarf ist quasi wie das Fundament, zu welchem noch weitere Leistungen hinzukommen – wie etwa Mehrbedarf und Ähnliches. Die Summe ergibt dann den individuellen, monatlichen Satz. In der Regel finden Sie dies aufgeschlüsselt in Ihrem Bescheid.

Verpflegungssatz – was ist damit gemeint?

Der Verpflegungssatz kann u.a. durch Lebensmittelgutscheine aufgestockt werden
Der Verpflegungssatz kann u.a. durch Lebensmittelgutscheine aufgestockt werden

Der Regelsatz ist keine beliebige Leistung. Er deckt prozentual bestimmte Bereiche ab, welche ein normales Leben garantieren sollen. Einer dieser Bereiche ist die Verpflegung, für welchen etwa 34,7 % eingeplant sind. „Verpflegung“ beinhaltet dabei Nahrung und alkoholfreie Getränke.

Beachten Sie hierzu: Offiziell wird weder von Tagessatz noch von Verpflegungssatz gesprochen, sondern nur von Regelsatz oder Regelbedarf. Außerdem wird stets nur auf den Monat und nicht den Tag gerechnet.

Im aktuellen Regelsatz von 449 Euro fallen dabei 155,80 Euro für die Verpflegung an. Wird dies nun durch 30 Monatstage geteilt, dann ergibt dies 5,19 Euro. Der Verpflegungssatz für Hartz 4 bei einem Regelbedarf von 449 Euro beträgt also – als Ration auf den Tag runtergerechnet – 5 Euro und gerundeten 19 Cent. Wie Betroffene ihren Regelsatz letzten Endes einteilen, kann natürlich nicht derart pauschalisiert werden.

Wenn Sie Ihren Lebensunterhalt aufgrund fehlenden Einkommens gar nicht bestreiten können, dann besteht zusätzlich die Möglichkeit, beim Jobcenter vorübergehende Leistungen oder Lebensmittelgutscheine zu beantragen. Setzen Sie sich hierzu mit Ihrem Sachbearbeiter auseinander.

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Über den Autor

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Yassin F.

Yassin hat Sozialwissenschaften studiert und mehrere Jahre bei verschiedenen karitativen Einrichtungen gearbeitet. 2021 stieß er zum Team von arbeitslosenselbsthilfe.org hinzu und unterstützt uns seitdem mit dem Verfassen von News und Ratgebern.

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